Promoting pre-service teachers’ instructional multimedia design skills and motivation using a multi-level LdL approach
Park, Lim und Gentry (2009) beschreiben in ihrem Artikel die rasche technische Entwicklung, wobei die Schüler und Schülerinnen (SuS) oft auf dem neuesten Stand sind, während LehrerInnen sich laufend Fortbilden müssten um der Entwicklung zu folgen. Von Referendaren (pre-service teachers) wird mehr denn je erwartet, dass sie die Kompetenz mitbringen, neue Technologien ins Unterrichtsgeschehen einzubinden.
Die Autoren benennen folgende Vor- und Nachteile von LdL
Positive Auswirkungen: LdL
- verursacht die Notwendigkeit der Kommunikation der Schüler und Schülerinnen (SuS)
- schafft eine authentische Lernumgebung
- involviert jeden im Klassenzimmer
- unterstützt gleiche Partizipation sowohl schwacher als auch starker SuS
- fördert Geläufigkeit und Selbsteinschätzung
- kann im ‚realen Leben‘ umgesetzt werden
- ermöglicht SuS Verantwortung gemeinsam zu tragen und zu Kooperieren
- fördert das Experimentieren und die Kreativität
Als negativ wird dagegen gehalten:
- LdL kann nicht in unteren Klassenstufen eingesetzt werden, wegen der fehlenden Fähigkeit, unabhängig zu arbeiten.
- LdL kann nicht in unteren Klassenstufen eingesetzt werden, wegen fehlender Selbsteinschätzung
- LdL könnte nur eine Kopie des Lehrerverhaltens sein
- LdL könnte fehlschlagen, wenn SuS nicht genügend Hintergrundinformationen haben.
Weil die Referendare sich selbst zunächst Wissen aneignen müssen, bevor sie lehren, wurde ein “multimedia design skills training“ angeboten.
In einem Projekt wurde LdL mit 16 Referendaren wie folgt durchgeführt:
In der ersten Phase wurde LdL unter Referendaren eingesetzt, also eine Lehr- Lernsituation unter Referendaren.
In einer weiteren Phase unterrichteten die Referendare Schüler im SEK I/II – Bereich.
In der dritten Phase unterrichteten sich die SuS untereinander.
Das Feedback aller Beteiligten untereinander spielte während dessen eine große Rolle.
Anschließend wurde die Einstellung der Referendare zum ‚multimedia design training‘ durch Keller’s ‚Instructional Material Motivational Survey‘ (IMMS) gemessen.
Das ARCS Model (Attention, Relevance, Confidence, Satisfaction) misst die vier Komponenten Aufmerksamkeit, Relevanz, Erfolgszuversicht und Zufriedenheit
Das Resultat war durchweg positiv. Während das gesamte Motivationsniveau mittel bis hoch war, wurde in den anschließenden Interviews, die Methode als zeitintensiv geschildert, die aber neue Erfahrungen ermöglicht, als transparentes Werkzeug und die Erfahrung geschildert, in der Lehrsituation mehr gelernt zu haben als in der Trainingssituation.
Ähnliche Erfahrungen werden auch von den Autoren des Buches ‚Lernen durch Lehren im Fokus‘ berichtet.
Joachim Grzega (2011) berichtet in diesem Buch von Erfahrungen im Englischunterricht im ersten Lehrjahr, wobei die oben genannten Aspekte, die gegen LdL sprechen könnten, nicht beschrieben werden.
Es bleibt allerdings anzumerken, dass LdL eine Methode ist, die vorbereitet und eingeführt werden muss.
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Literatur
Park, S., Lim, J. & Gentry, V. (2009). Lernen durch Lehren (LdL): Promoting pre-service teachers’ instructional multimedia design skills and motivation using multi-level LdL approaches. In I. Gibson et al. (Eds.), Proceedings of Society for Information Technology & Teacher Education International Conference 2009 (pp. 1058-1064). Chesapeake, VA: AACE.
Retrieved from http://www.editlib.org/p/30745.
Keller, J. M. (1987). Strategies for stimulating the motivation to learn. Performance & Instruction, 26(8), 1-7.
Lutz Berger, Joachim Grzega, Christian Spannagel (Hg.): Lernen durch Lehren im Fokus. Berichte von LdL-Einsteigern und LdL-Experten. epubli, Berlin 2011